Pablo Schindelmann
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Liquidation (bis 31.12.2023 Geschäftsführung)
Rechtsform und Satzung der gGmbH i. L.
Gemeinnützige Gesellschaft zur Vorbereitung und Durchführung der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen Selb 2023 in Liquidation, Selb 2023 gGmbH i. L.
Gesellschafter: Freistaat Bayern (90 %) , Große Kreisstadt Selb (10 %)
Geschäftsstelle: 95100 Selb, Einsteinstr. 2
HRB-Nummer: 570
Auf Initiative des Freistaates Bayern entstand 2015 das Projekt der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen 2023, mit dem ein weiteres, starkes Signal für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Städte Selb und Aš und ihrer Umkreise gesetzt werden sollte. Für die Planung und Durchführung der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen wurde 2017 die Selb 2023 gGmbH vom Freistaat Bayern und der Stadt Selb gegründet.
Im Sommer 2023 fanden in der Region rund 80 Veranstaltungen zur Begegnung statt. Diese sind dokumentiert unter www.freundschaftswochen2023.eu.
Auf Beschluss der Gesellschafter am 13.07.2023 erfolgte zum 01.01.2024 die Liquidation der Gesellschaft, die zum 31.12.2023 alle operativen Tätigkeiten eingestellt hat und im Dezember 2023 erfolgreich begonnen hat, das Anlagevermögen zu veräußern.
Auszüge aus der Satzung
- Gegenstand der Gesellschaft ist die Förderung der Völkerverständigung, der Volksbildung, des Naturschutzes, der Landschaftspflege und der Kunst.
- Dies wird insbesondere verwirklicht durch die Konzeption, Vorbereitung und Durchführung von grenzüberschreitenden Veranstaltungen in der Stadt Selb im Kalenderjahr 2023 unter Einbeziehung der Grenzregion und der tschechischen Stadt Aš.
- Mit den Freundschaftswochen sollen
- der erreichte Stand der engen Kooperation zwischen dem Freistaat Bayern und der Tschechischen Republik durch öffentliche Veranstaltungen anschaulich gemacht,
- weitere Impulse für die nachhaltige Vertiefung der Kontakte zwischen beiden Ländern auf allen Ebenen gegeben,
- in der Bevölkerung für Völkerverständigung, interkulturellen, grenzüberschreitenden Austausch mit den bayerischen Nachbarländern sowie für Erfordernisse der Natur und des Umweltschutzes geworben werden.
Warum und wie kam es zur Gründung der Selb 2023 gGmbH?
Anlässlich der Eröffnung der Repräsentanz des Freistaates Bayern in Prag im Dezember 2014 sagte Ministerpräsident Seehofer: „25 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs können wir dankbar und glücklich feststellen: Tschechien und Bayern haben gemeinsam viel erreicht. Nach Jahrzehnten der Feindschaft und Trennung sind wir Nachbarn und Freunde im Herzen Europas. Die Menschen in Tschechien und Bayern sind aufeinander zugegangen und haben sich die Hand zur Versöhnung gereicht.“
In der Folge hat 2015 der Bayerische Ministerrat die Durchführung der Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen in Selb und in der Region beschlossen. Dies hat in der Region und vor allem in der Stadt Selb zur Förderung verschiedener städtebaulicher Projekte beigetragen. Diese wurden von der Stadtverwaltung konzipiert und umgesetzt und vom Freistaat Bayern, respektive der Regierung von Oberfranken gefördert.
Bedeutsam waren auch Empfehlungen aus dem Entwicklungsgutachten 2014
Im „Entwicklungsgutachten für den bayerisch-tschechischen Grenzraum“ von 2014 im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Finanzen und Heimat stand in der Einleitung:
„Der Freistaat Bayern und die Tschechische Republik wollen ihre Grenzregion zu einem gemeinsamen Zukunftsraum verbinden. Aus dem ehemals Eisernen Vorhang soll eine goldene Kette geschmiedet werden, welche die bayerische und die tschechische Grenzregion zu einer dynamischen Verflechtungsregion entwickelt. Seit der Grenzöffnung vor 25 Jahren haben die Regionen beidseits der Grenze begonnen, Stück für Stück zusammenzufinden und die gemeinsame Entwicklung anzugehen. Heute gibt es in vielen Themenbereichen langjährige, erfolgreiche grenzübergreifende Projekte und Initiativen verschiedenster Akteure, wie die Euregio Egrensis, die Euregio Bayerischer Wald - Böhmerwald - Unterer Inn, das Centrum Bavaria Bohemia, Tandem, die EURES Bayern-Tschechien, die Wirtschaftskammern und viele weitere.
Der bayerisch-tschechische Grenzraum hat eine lange gemeinsame Geschichte, er ist landschaftlich, kulturell und wirtschaftlich eng verbunden. Durch den ehemaligen Eisernen Vorhang zeigen die Räume beidseits der Grenze im landesweiten Vergleich einige Schwächen. […] In einem halbjährigen gutachterlichen Prozess wurden auf Basis einer fundierten sozioökonomischen Analyse des bayerisch-tschechischen Grenzraumes fünf für die künftige Entwicklung besonders relevante Handlungsfelder ermittelt und in diesen umsetzungsorientierte Handlungsempfehlungen zur weiteren Stärkung des bayerisch-tschechischen Grenzraumes sowie Empfehlungen zu einer gemeinsamen Marke erarbeitet. […] Ansatzpunkte für die Empfehlungen sind Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede der Regionen sowie eine grenzüberschreitende Betrachtung. Die Handlungsempfehlungen sollen einen Beitrag zur Entwicklung des bayerisch-tschechischen Grenzraumes leisten und sind wichtige Schritte auf dem Weg zum weiteren Zusammenwachsen zu einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Region.“
Eine Handlungsempfehlung dabei waren grenzüberschreitende Großveranstaltungen, wie beispielsweise die dann 2023 durchgeführten "Bayerisch-Tschechischen Freundschaftswochen".